Idee und Ziele
Gesellschaften fällt es nicht leicht, sich mit Bedrohungen wie dem Klimawandel auseinanderzusetzen, die weit weg und abstrakt erscheinen. „Was wäre, wenn…?‟ ändert dies, indem es die Bedrohung ins Hier und Jetzt holt und damit frühzeitig eine co-produktive Bearbeitung durch die Stadtgesellschaft ermöglicht.
Wir stellen uns vor, es ist 2035: Nürnberg ist von einer anhaltenden Hitzewelle betroffen. Die zivile Stadtgesellschaft wird konfrontiert mit Dürre, Wasserknappheit und Brandgefahr. Während wir Anfang April noch euphorisch die Eröffnung der Freibäder feiern, spitzt sich die Situation im Laufe des Jahres immer weiter zu: Unsere Innenstadt wird zum Backofen, der Wöhrder See zum Hot Tub, der Reichswald entflammt. Das Wasser wird rationiert. Was bedeuten diese Dinge konkret für jede Einzelne und jeden Einzelnen, für das Leben und Wirtschaften in der Stadt? Wie können wir uns als Stadtgesellschaft stärken, um den Widrigkeiten von morgen selbstbewusst und resilient entgegenzutreten?
Umsetzung
Um diese Fragen zu klären, wollen wir die Folgen einer anhaltenden Hitze-Dürre-Welle im Jahr 2035 mit der Stadtgesellschaft erproben. Dazu wird die Krise 2035 zunächst erlebbar gemacht: Interventionen im öffentlichen Raum, Kultur- und Medienarbeit sowie digitale Angebote erzählen die Geschichte der fiktiven Krise und laden zu Interaktion im Rahmen vielfältiger Angebote ein. Parallel dazu finden öffentliche „Krisen-Jams” statt. Die Nürnberger Bürgerschaft, zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure, aber auch die Wirtschaft der Stadt, sind dazu aufgerufen, mit ihren Ideen jetzt die Lösungen von morgen zu entwickeln – damit Nürnberg auf zukünftige Probleme rechtzeitig reagieren und Krisen selbstbewusst bewältigen kann.
Anschließend werden Ideen und Projekte der Stadtgesellschaft gesucht und vom Urban Lab direkt gefördert. Unterstützt werden ausgereifte Konzepte ebenso wie vage Ideen, die beim Heranwachsen zu wirksamen Projekten begleitet werden. Qualifizierung und Förderung gehen Hand in Hand, Schwellen werden beseitigt und Entscheidungen co-produktiv getroffen. Zum Abschluss werden die geförderten Projekte und Ideen im Rahmen eines „Krisenfestivals“ präsentiert. Sie sollen zeigen, dass sich eine innovative und vernetzte Stadtgesellschaft zukünftigen Herausforderungen selbstbewusst stellen kann.
Alle Erfahrungen und Vorgehensweisen des Projektes werden schließlich in einer Publikation veröffentlicht und sollen zur Nachahmung des Konzeptes in anderen Kontexten anregen.
Weiterführendes