Idee und Ziele
Welche Bedeutung öffentliche Freiräume für gesunde Umwelt- und Lebensverhältnisse in einer Stadt haben, wurden in der Covid-19 Pandemie besonders deutlich. Besonders im dicht besiedelten Stadtkern von Stuttgart fehlten attraktive Flächen am Wasser. Die Lage am Fluss ist kaum im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger. Er ist kaum zugänglich und geprägt von seiner Rolle als Schifffahrtsstraße, Energieerzeuger und Überfluter.
Der Neckar bietet großes Potenzial die Stadt vom Fluss aus neu zu denken und zu entwickeln. Ziel des Projektes ist die Schaffung eines Ausgangspunkts und Katalysators für eine kooperative und resiliente Stadtentwicklung am und mit dem Fluss. Dafür wird die derzeit ausschließlich für den Schifffahrtsbetrieb genutzte Mittelmole Bad Cannstatt zum urbanen Experimentierfeld „Neckarinsel Stuttgart“.
Durch die mit dem Wasser und der Insel verbundenen positiven Assoziationen entsteht ein Identifikations- und Anknüpfungspotenzial für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt. Als Ort eines isolierten – aber zugleich auch zu entdeckenden Raumes – schafft die Insel einen Rahmen, in dem kooperativ themen- und disziplinübergreifend neue Methoden nachhaltiger Stadtentwicklung erprobt werden können.
Umsetzung
Ausgangspunkt des Projekts ist die Initiative von Stadtlücken e.V. mit ersten Aktionen auf der Insel und dem Neckar. Darauf aufbauend werden nun mit der Einrichtung der „Neckarinsel-Forschungsstation“ eine neue Infrastruktur und neue Räumlichkeiten für ein offenes Experimentierlabor auf der Insel geschaffen. So wird sie zur Anlauf- und Schnittstelle für Wissen und Engagement am Neckar.
Für den Austausch von Wissen mit einer breiten Öffentlichkeit wird Raum am Wasser zum gemeinsamen Diskutieren, Experimentieren geschaffen. Mit der Einbindung von Akteuren sowie Initiativen, die bereits am Neckar aktiv tätig sind, wird ein digital-analoges Netzwerk gefördert. Darüber hinaus werden Strategien im Umgang mit Gewässern im städtischen Raum gesucht.
Über verschiedener Beteiligungsformate, Aktionen oder Veranstaltungen auf der Insel werden möglichst viele Alters- und Gesellschaftsgruppen in den Diskurs über urbane Gewässer einbezogen. Die Aktionen reichen von einer regelmäßigen Inselführung bis hin zur Einrichtung einer Wassermessstation, deren Messdaten öffentlich einsehbar werden.
Weiterführendes